Die erste Ostseeregatta mit der Rommel 33 Lisa und gleich ein Kracher !
Seit diesem Jahr besitzt das Schiff endlich neue Segel von UK Sails und so stellte sich natürlich die Frage, welche Regatten ich damit segeln möchte. Und da ist RundRügen ein sehr netter Auftakt.
Leider gibt es dieses Jahr zugunsten einer Solowertung keine DH-Wertung und so stand ich vor der Frage, ob ich trotzdem – wie oft – nur DH mit Kristian starte oder doch mit größerer Crew. Nach etwas zaghaften Versuchen der Crewsuche entschied ich mich für DH, da es ja auch eine Art Testballon für RundBornholm darstellt. Leider gab es aber keine YST-Vergütung dafür und so hatten wir etwas ungerechtere Bedingungen gegenüber den großen Crews für den sehr hohen Kreuz- bzw. Reach-Anteil.
Naja, zumindest das Routing versprach uns eine Leichtwindregatta bei der der Nachteil nicht zu groß sein sollte. Es sollte ganz anders kommen.
Schon zu Beginn wollte der Wind nicht auf West drehen und bescherte uns eine lange Kreuz bis zum Greifswalder Bodden bei eher leichteren Bedingungen. Und dann kam er innerhalb von wenigen Minuten mächtig und wir flogen bei 30-40kn Wind aus West mit bis zu 14kn ( Mittel > 10kn ) ungerefft mit Groß und Fock an fast allen größeren und schnelleren Schiffen vorbei, die sich im Safety- oder Überlebensmodus befanden.
Bis dahin bin ich noch nie mit der Rommel bei >30kn Wind gesegelt und auch noch nie bei der sich rasant aufbauenden Boddenwelle mit bis zu 1m. Was soll ich sagen – es war ein Traum auch wenn ich gehörig Ehrfurcht vor den Gewalten hatte, die allerdings – dank des Tiefflugs – nur auf dem Windmesser aber nicht gefühlt da waren. Auch die Sicherheit, dass das alles hält und wir uns bei den diversen Tauchgängen beim Überholen einer Welle nicht aushebeln, kam erst später hinzu.
Das Ganze war am Ausgang des Boddens noch immer nicht vorbei – nur der höhere Kurs zwang uns zum 1. Reff und es gab auch nicht mehr viele Schiffe vor uns. Allerdings konnten wir als Kleincrew bei dem nur langsam nachlassenden Wind und einem TWA von ca 80..90 Grad auf dem Weg in Richtung Stubbenkammer unsere Position auch nur noch bedingt halten. Bis zur Kreideküste, an der der Wind kurzzeitig wieder auf >30kn = 2. Reff aufdrehte, veränderte sich aber auch nicht allzu viel und danach begann das nächste Sahnestück der Rommel – auch wenn uns für’s echte Glänzen die 200kg Lebendgewicht fehlten.
Im Gegensatz zu einigen anderen Schiffen konnten wir bei Wind um 15kn ohne Kreuzschlag Arkona anliegen und auch auf der Kreuz danach sowie auf dem 60..70 Grad TWA-Kurs nach Dornbusch wurden wir bis zum Gellenfahrwasser kaum überholt.
Dort durfte ich erstmals im Fahrwasser kreuzen – es geht ( siehe Track ) und danach konnte für ganze 2..3sm im engen Fahrwasser der A3 zur Geltung kommen. Zum Glück haben wir ihn gezogen, denn ohne den hätten wir nicht gewonnen.
Erst kurz vor der Zieleinfahrt sind wir noch vom schnellsten Schiff (M34 T-Time) der gesamten Flotte überholt werden – ein tolles Erlebnis, welches am Abend bei der Siegerehrung mit dem 1. Platz in YST1 belohnt wurde.
Vielen Dank an Kristian für die schöne Wettfahrt !