Pia L’Obry 2014

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Nachdem ich das letztjährige Rennen wegen der Teilnahme am BlueRibbon Cup auf der Ujuijui habe ausfallen lassen, wollte ich dieses Mal daran teilnehmen und außerdem mal mit Uwe – einem anderen Mini-Skipper, der mir bei der Hanseboot 2012 sehr geholfen hatte – ein Rennen segeln. Dass Uwe doch etwas schwerer als Kristian ist, erschien mir nicht problematisch, da ja etwas Gewicht auf der Heckkante insbesondere bei viel Wind unter Spi recht hilfreich ist.

Unser Zeitplan war mit einem Start um 14:30 zwar etwas knapp, aber dank des guten Westwindes kamen wir nach einer nur 12 stündigen Überfahrt mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 7kn bereits um 02:50 in Malmö Limhamn an. Das Finden der Hafeneinfahrt bei Dunkelheit ist jedoch etwas schwierig, insbesondere wenn man die übliche rot/grüne Befeuerung erwartet.
Die Zeit bis zum Start um 21:00 nutzten wir zum Ausruhen und stauen und es gab auch eine kurzes Skippersmeeting sowie einen rudimentären Sicherheitscheck.
Spätestens gegen 19:00 hätte es aber auch schon los gehen können und sicher hätte uns dies teilweise vor der Flaute auf den letzten Meilen bewahrt. Aber …

vorstart

Der Start war – etwas ungewohnt – ein Vorwindstart und wir kamen etwas sehr platt und dadurch ein paar Sekunden später an der Linie an, wo wir etwas höher bis zur Brücke erst mal mit Code0 los fuhren. Doch schon unmittelbar nach der Brücke drehte der Wind etwas nördlicher und der Code0 konnte gegen einen Spi getauscht werden. Auf den folgenden Seemeilen hatten wir Morten noch im AIS Visier und ich musste leider feststellen, dass er uns langsam aber stetig davonfuhr. Im Nachhinein denke ich, dass bei dem recht leichten Wind um die 10kn unser Längstrimm durch die oft sehr weit achterliche Positionierung von Uwes „100kg Kampfgewicht“ wohl „suboptimal“ war, auch wenn ich es genoss, bei Druck mal nicht erst auf Tauchstation zu gehen … Sicher war es aber auch einfach das Fehlen des 2. Mannes bei Morten, was ihn schneller machte und zu guter Letzt muss ich auch anerkennen, dass er einfach der wesentlich bessere Segler ist.

Start

Die Reise bis kurz vor Rönne verlief bei zunehmendem Wind schnell und weitestgehend undramatisch mit Geschwindigkeiten oft im zweistelligen Bereich, was auf dem Mini ja nichts außergewöhnliches ist. Vor Rönne musste ich aber leider feststellen, dass die Pinne angebrochen war und sicher ohne Gegenmaßnahmen das Rennen nicht aushalten würde. Zum Glück greift der AP ja unter Deck an und so wurde erst mal auf AP umgestellt und die Optionen gesichtet. Rönne war zwar in Sichtweite, doch das Anlaufen des Hafens würde uns komplett aus dem Rennen nehmen und so begann die Suche nach einem Provisorium, was sich in Form der Reste meiner Baumschiene auch fand. Diese wurden per Tape sehr stabil befestigt und die Pinne war danach – und erst recht nach der Verschraubung nach dem Rennen – stabiler als davor. Die ersten Meilen traute ich meinem Provisorium aber noch nicht so sehr und der AP übernahm auch weiterhin fast die gesamte Strecke östlich von Bornholm. Erst nördlich von BH hatten wir genügend Vertrauen in das Provisorium entwickelt und die Pinne wieder in die Hand genommen. Das war in der ekligen Welle bei böigem Wind von vorn auch dringend geboten.

Pinnenbruch
Bis kurz vor dem notwendigen Verholer zur Wegmarke Kullagrund gab es reichlich Wind für ein halbwegs zügiges Vorankommen. Doch dann begann der Flautenpoker mit einigen sehr starken Böen. Insbesondere die Routenführung um Falsterbo mit einer Kreuz zu Wegmarken, die innerhalb eines VTGs zu runden waren, gefiel uns überhaupt nicht. Das soll im nächsten Jahr zum Glück anders werden.
Nach dem VTG kam bei inzwischen weniger als 5kn Wind von hinten der Spi noch mal raus und wir erreichten um 16:57 das Ziel vor dem Hafen von Limnham. Da war die Konkurrenz Morten und Dominik bereits 5 und mehr Stunden im Ziel und dass es das letzte Schiff erst um 21:19 über die Linie schaffte, ist keine Erleichterung, da ich sie sowieso nicht als Konkurrenz betrachtete.

Zieleinlauf

Unmittelbar nach dem Einlaufen des letzten Schiffes gab es eine nette kleine Siegerehrung und wir konnten endlich in die Schlafsäcke des inzwischen wieder vollgepackten Schiffes verschwinden. Die Rückreise war von geringem Winden aus eher vorlicher Richtung bestimmt. Aber wir konnten fast komplett mit >4..5kn segeln, was ja auch nicht schlecht ist. Um 03:30 legten wir dann wieder in Warnemünde an.

Schöne Wettfahrt ex.