Sandeman Cup 2018

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Kurz vor dem Ziel

Eigentlich wollte ich ja ohne passende Leichtwindgarderobe keine Regatten mit der Pogo40 segeln. Doch eine ganze Saison so ganz ohne Wettfahrten auf der See – nee, das geht auch nicht. Und so meldete ich kurzerhand erst für den Gedser Cup und dann für die 2. Spaßregatta von Warnemünde nach Dänemark, den Sandeman Cup am 15.September.

Die Latte hing ja mit dem 3. Platz beim Gedser Cup schon recht hoch und es war mir klar, dass wir bei passendem Wind nahezu konkurrenzlos sind und die LineHonours holen müssen, wenn wir auch berechnet (YST = 80) vorn sein wollen – Eine echt ungewohnte Situation, dem Feld so weit voraus zu segeln.

Aber der Reihe nach :

Nach der Idee begann die Crewzusammenstellung, bei der ich leider von allen bisherigen DH Partnern einen Korb bekam und kurzfristig mit eher weniger regattaerfahreneren Bekannten (Jörg und Andreas) sowie 2 sehr engagierten Gästen ( Jochen und Jürgen) an Bord zum Rennen startete – eine 50+ Crew, bei der der Segelspaß im Vordergrund stehen sollte, aber wir natürlich trotzdem vorn ankommen wollten.

Vorhersage

Glücklicherweise war die Windprognose äußerst vorteilhaft ,weshalb die Anzahl der zu fahrenden Manöver doch recht überschaubar war ( ganze 2 Wenden nach dem Start ). Noch lieber wäre uns natürlich wieder 120 Grad TWA um Spi fahren zu können – aber man soll ja nicht undankbar gegenüber Rasmus sein, der uns im Laufe der Fahrt immer mal wieder eine Welle an den Rumpf schickte.

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Nach Luv gibt es kein Durchkommen

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Dann eben in Lee durch

Der Start um 09:00 verlief etwas chaotisch, da ich erst ca 1min vor dem Start mitbekommen habe, dass es kein Ankündigungssignal geben wird. So machten wir uns etwas verspätet auf den Weg zur Linie, wo es nicht ganz einfach war, immer einen Weg durch all die kleineren und zum Teil viel langsameren Schiffe zu finden. Ich sollte in solchen Rennen wohl auch mein Startverhalten ändern, sprich nicht in Luv starten wollen sondern lieber beherzt in Lee und viel tiefer fahren, weil es da wesentlich weniger Schiffe gibt und erst danach – vor dem Feld – wieder auf den richtigen Kurs wechseln.

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Letzte Konkurrenz zum Einholen

Nach dem Startgewusel gab es praktisch nur noch 2 Schiffe vor uns ( eine SO49 und eine Luffe 48 ), die aber ebenso bald überholt werden konnten, wobei die SO 49 mit Rollsegeln bei 25kn / TWA 70 das Rennen ihres Lebens fahren konnte und 2. (berechnet) wurden.

Feld komplett achteraus

Danach zählte nur noch die Uhr und wir fuhren bei zunehmendem Wind bald mit vollem Ballasttank und im 1. Reff – schon spannend, wo die Reffgrenzen so sind – mit ca 10kn in Richtung der Tonne am Windpark vor Nysted. Nach der Tonne konnte etwas abgefallen werden, wobei wir dabei fast unseren Vorsprung verspielten, da bei 120 Grad wenigstens der Code5 hoch gehen muss. Ich verzichtete darauf, da der ja nur ca 20min hätte oben sein dürfen und nach der nächsten Tonne wurde erst etwas höher gesteuert und schließlich sogar ein kurzes Stück gekreuzt. Bei 20 – 25kn Wind fuhr das Schiff dabei selbst ohne Wasserballast über 7kn bei +/-35 TWA. Ein VMG von 6kn ist schon auch toll und erfreut das skeptische Eignerherz.

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Auf dem Weg nach Norden

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1. Wegpunkt am Windpark

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mit Andreas am Steuer

Die beiden Wenden – naja, wir hatten keine Zeit um überhaupt eine Wende zuvor zu fahren und über die Layline bin ich auch weit drüber … und danach kam der aufregendste Moment des Rennens :  WO IST DAS ZIEL ?? Die Position ging ja leider nicht aus der Segelanweisung hervor und ich dachte schon, wir fahren mit 10kn auf den Hafen drauf zu und haben dann weniger als 100m um die Segel auf einem Halbwindkurs zu bergen … Ganz so schlimm war es dann nicht, da das Zielschiff gut sichtbar etwa 200m vor dem Hafen am Steg lag – Zielzeit 12:49 und wir haben damit nicht nur gesegelt sondern auch berechnet ( wenn auch sehr knapp ) gewonnen. Neben dem schönen Ergebnis freut mich der Track natürlich auch – ich nähere mich zumindest bei stärkerem Wind der 100% Marke – geht doch !

Vielen Dank an die engagierte Crew und hier gibt es noch ein kleines Video.

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Die siegreiche Crew

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kurz nach der Ankunft

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Trockenschiff …

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Neben viel Sandeman gab es auch schöne Preise

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Performance Track